Auslöser war der Umzug/Erweiterung meiner Teichanlage.

Hier ist eine 100 Watt energieeffiziente Teichpumpe verbaut, ein Oase Bitron Filter mit angebautem 36 Watt UVC Klärer, eine Oase SwimSkim 50 (45 Watt Pumpe), sowie ein Teichbelüfter mit ca 8 Watt.

Insgesamt kommt man da auf eine Gesamtleistung von 189W, das Ganze 24 Stunden lang..... sind ca. 4,5 KW pro Tag!

Auf's Jahr sind das bei mindestens 280 Betriebstagen x 1270 KW x 0,3€ pro KW = 381€

Das wollte ich ein wenig reduzieren.

 

Eine richtige PV Anlage muss, sobald sie mit dem öffentlichen Netz verbunden ist, von einem zugelassenen Installateur, installiert und eingerichtet werden. Außerdem muss zusätzliche Technik verbaut werden, um die Einspeisung der Solaranlage in öffentliche Netz zu beschränken (Stichwort 70% Regel)

Bei einer sogenannten MiniPV entfallen eine ganze Menge an Auflagen und an Technik. Genau genommen darf man die MiniPV direkt in eine Steckdose einstecken, auch wenn die Stromversorger hier auch wieder eine Besonderheit (eine sogenannte Wieland Steckdose) fordern. Diese Steckdose sollte dann auch wieder von meinem Installateur montiert/angeschlossen werden. Hierzu später mehr.

Die MiniPV erzeugt maximal 600 Watt und soll die Grundlast in einem Haus zumindest teilweise abdecken. Hierzu zählen sämtliche Steckernetzteile (Handy, Radios, Wecker....) als auch die Heizung mit ihren Pumpen, den Router, den Jeder zu Hause stehen hat und .........

Nach zahlreichen Recherchen, in sehr vielen Stunden, habe ich dann für eine MiniPV entschieden.

 

Zur Technik:

gekauft habe ich mir bei Firma Bau-Tech.shop ein Balkonkraftwerk mit 3 Solarmodulen (a 300 Watt) und einem Solax Wechselrichter mit 600W.

Jetzt wird man sich fragen, wieso 900 Watt Solarleistung und 600 Watt Wechselrichter....

Nun.... Da das einzige Dach, das sich einigermaßen für Solarmodule eignet, eine West-West-Süd Ausrichtung hat und eine Neigung von 20′ habe ich mich für mehr Module entschieden, um früher an die 600 Watt Spitzenleistung (wenn man überhaupt von Spitzenleistung sprechen kann) des Wechselrichters zu kommen.

Die Module wurden mittels Stockschrauben, Adapterplatten und Alu-Profilschienen montiert. Als Kabelausgang aus dem Dach habe ich eine Version für Wohnmobile gewählt und diese per Kleber und Schrauben montiert.

Der Wechselrichter wurde in meiner Garage  aufgehängt.

Da ich gelernter Elektroanlageninstallateur und Energieanlagenelektroniker bin, habe ich mir bei der Firma CarpeDiem Energy eine Gridbox Basic gekauft und diese angeschlossen. Die Gridbox Basic ist ein Klemmkasten mit FI-Schutzschalter und eingebauter Wieland Steckdose, die schon fertig verdrahtet ist. Da die Gridbox schon fertig verdrahtet ist und ich als gelernter "Elektriker" einen Klemmkasten anschließen darf, ist das für mich so in Ordnung :-)

Natürlich muss man die Anlage beim Energieversorger genehmigen lassen, was er laut EU Verordnung aber nicht ablehnen darf und die Anlage muss in das Marktstammdatenregister eingetragen werden (wir sind halt in Deutschland).

Falls noch ein Zähler ohne Rücklaufsperre im Zählerschrank eingebaut ist, muss dieser noch gegen einen Zweirichtungszähler getauscht werden. In meinem Fall ist der Tausch durch den Energieversorger sogar kostenlos (steht noch aus- mal sehen, ob das so stimmt).

Seit dem 17.8.2021 werkelt jetzt ein Eastron SDM630 (3 Phasen Zähler)

der per RS485 alle 30 Sekunden über einen Raspberry mit USB RS485 Adapter ausgelesen wird. Die Daten werden dann per python Script in eine influxdb eingelesen und per grafana optisch dargestellt.
Damit kann man dann seinen Strombezug vom Energieversorger grafisch darstellen

 

Die Anleitung dazu findet man hier: https://www.secretisland.de/raspberry-pi-als-powermeter/

Der Zähler vom EV wurde mittlerweile gegen einen Iskra MT681 getauscht. Dafür habe ich mir einen IR-Lesekopf gekauft, der die Daten per vzlogger in die influxdb schreibt, nachdem man die PIN vom EV im Zähler per Taschenlampenmorsecode eingegeben hat .....

Zusätzlich habe ich in der Grixbox noch einen EASTRON SDM230 (1 Phasen Zähler) eingebaut, damit ich die Leistung vom Wechselrichter direkt messen kann. Der SDM230 ist dann über RS485 Bus mit dem SDM630 und dem USB RS485 Adapter verbunden.

Nach einer 3-monatigen Testphase habe ich gemerkt, das mir der Ertrag nicht für den Teich reicht.
Durch einen Freund aus der Jugendzeit, habe ich die Möglichkeit bekommen, mir meine PV selbst zu bauen und er meldet mir die Anlage an.