Story
Eigentlich war das gute Stück schon immer ein Teil unsere Familie. Mein Großvater hat das Auto 1969 beim Händler neu bestellt. Dabei hat der Händler doch glatt vergessen, die bestellte Scheibenbremsanlage auch auf dem Kaufvertrag zu vermerken. So kam es, das das gute Stück nur mit Trommelbremsen geliefert wurde.
Als mein Großvater gestorben war, standen meine Eltern und ich vor der Entscheidung das gute Stück zu verkaufen oder etwas besonderes daraus zumachen. Also zum Händler und fragen was der für einen damals 21 Jahre altes Auto mit nur 61000 KM so auf den Tisch legt. Das überaus großzügige Angebot von 1000 DM mussten wir leiden ablehnen, zudem ich das Autofahren in diesem Auto auf "Opa's" Schoss auf dem Feldweg gelernt hatte.
Angeregt durch die Prospekte von "Eller Cabrio", sollte es auch ein Cabrio werden. Die Firma "Aumann Speedster" hatte auch einen passenden Bausatz mit getönten Scheiben, Mercedes Verdeckstoff und Edelstahlverdeckgestänge zum angemessenen Preis. Nach fast 8 Wochen Lieferzeit waren die Teile schon bei mir angekommen.
Innen, außen, oben, unten, vorn und hinten, alles wurde geändert und nach ca. 350 Stunden war das Auto schon so, das man sich damit sehen lassen konnte. Nach den ersten Ausflügen im lauen Sommerwind stand aber schnell fest, das der Durchzug des Käfers etwas zu wünschen lies. Ein 50 PS Aggregat wurde komplett zerlegt, neu gelagert, die Kolben und Zylinder durch Mahle Kolben ersetzt, Kolben und Pleuel gewogen, das Gehäuse aufgebohrt, Bleifreiköpfe drauf, die Schwungscheibe abgedreht und mit der Kurbelwelle gewuchtet und das ganze auch noch lackiert. Um dem thermischen Problem mit dem dritten Zylinder aus dem Wege zu gehen, entschied ich mich für eine Frontölkühleranlage in Kombination mit einem extra Ölfilter. Damit hatte ich dann nochmals ca. 80 Arbeitsstunden vernichtet.